Schreiben und immer wieder nach dem Anderen jenseits des Horizont forschend zu suchen und auch zu finden, ist die Grundlage meiner Aktivitäten. Bewusstsein und den gesellschaftlichen Wandel in seiner gesamten Tiefe zu ergründen, dazu die passenden Fragen zu stellen, die so kaum gestellt werden und Antworten zu finden, die auch außerhalb der Norm liegen, mögen sie noch so vorläufig sein, nach einer Basis zur Erklärung zu suchen und sie auch immer wieder zu finden ... das treibt mich seit über 30 Jahren an.

Meine lange und umfangreiche akademische Karriere hilft mir auch heute noch. Sie umfasst alles, was dazu gehört: zwei Doktorate - eines in Wirtschaftswissenschaften; ein weiteres in Militärwissenschaften, Schwerpunkt Military Security Technology; eine Habilitation in Militär-wissenschaften, Venia Security Theories - immer noch als einzige Frau im deutschsprachigen Raum, und eine außerordentliche Honorarprofessur, Schwerpunkt Military Security Technology; verschiedene Leitungsaufgaben im höheren Bildungsbereich und als Selbständige immer wieder als erste Frau).

Nach meiner mir zu eng gewordenen wissenschaftlichen Karriere erfolgte ein Ausstieg on Top und ein Umstieg, der von einer tiefen Suche nach dem Daseinssinn geprägt war. Das erfordert Mut, Neugierde, Offenheit, Disziplin, Hingabe, Vertrauen ins Leben und die Bereitschaft, sich auch ohne sogenanntes Sicherheitsgeländer zu bewegen. 

Der akademisch-wissenschaftliche Background ist nachwievor eine wesentliche Grundlage meiner Arbeiten, weil mir damit ein fundierter, nachvollziehbarer und solider Zugang damit möglich ist. Er gibt mir den inneren Raum, um mich auf Gebiete zu begeben, die man nicht unbedingt mit Wissenschaft auf den ersten Blick verbindet. 

Daher war mein Weg als Autorin, Wissenschafterin und Mensch weder gerade noch immer einfach. Ich ließ mich nie disziplinären Bereichen und ein bestimmten Genre zuordnen. Es ging mir immer um Verbindungen, um Zusammenhänge und um Hintergründe, die mich bewegen und interessieren.

Antworten sind immer nur vorläufig. Ich empfinde das Stellen der richtigen Fragen als die höhere Kunst. Oft war ich die Erste, die sich mit einer Frage intensiv beschäftigte. Dabei ging ich gerne abseits bekannter Pfade, die ich langweilig fand. Viel interessanter finde ich nach wie vor das Komplementäre von Zugängen. Damit rüttle ich nach wie vor gerne an den gängigen komfortablen Fundamenten. 

Daher bin ich mittlerweile eine Verfechterin einer wahrlich interdisziplinären bewusstseinsbasierten Wissenschaft, die auch alltagstauglich ist. Beides ist möglich, auch wenn der Zugang neu sein mag und vieles davon ist noch unbekannt ist. Doch genau das macht für mich den Reiz aus, voranzugehen und erste Antworten zu finden.  

Dass ich heute weder als Mensch, als Autorin noch als Wissenschafterin Erwartungen entsprechen muss und konsequent meinen Weg gehe, macht es für mich ungleich einfacher. 

 Meine Devise: Das Original frei leben.